Mit Empörung haben wir – nach
erneuten unwürdigen Diffamierungen unserer Heimat in diversen Medienprodukten in Deutschland
– die neuerliche Hetzanzeige von unserem Landsmann, dem Budapester „Márton
Guylás” unter Regieführung von „Klaus Bierfaß” im Notizblog vom Verlag Theater der Zeit
gelesen.
Kaum können die Geschäfte bei Theater
der Zeit in Ordnung laufen, wenn die aktivistische
Zeitschrift „für Theater und
Politik” geboten fand, sich unter Ankündigung einer so miesen
Sensation zur Abonnierung anzubieten.
Klaus Pierwoß will den Lesern die Aprilnummer von
Theater der Zeit dadurch schmackhaft
machen, dass hier der schmachvolle Aufruf vom jungen Anarchisten
Gulyás Márton gegen sein (momentanes) Wohnland Ungarn mit dem
Titel„Stiftet Aufruhr!” abgedruckt wird.
Das Geschäftsübel der Zeitschrift
geht uns nichts an, doch um so mehr die Tatsache, dass sie sich von
der Beschmutzung unserer Heimat neue Leser verspricht. Das geht
jedoch nicht nur uns Ungarn, sondern auch das ganze demokratische
Europa an. Im Aufruf wird nämlich der gefährliche Versuch
unternommen, den Begriff Demokratie für die Legitimierung eines
Neuanarchismus gegen ganz Europa
umzudeuten. Die Werte, an denen Verfasser und
Befürworter des aufrührerischen
Schriftstückes rütteln, sind nur soweit ungarische Belange,
inwieweit markant europäische Sachen
uns alle betreffen. Das Flugblatt von Gulyás stellt auf
die dunkelste bolschewistische Weise
den demokratischen europäischen Rechtsstaat, auf dem das große
Friedensprojekt der europäischen Nationen, die Europa-Idee aufbaut,
in Frage.
Um so trauriger ist es, dass sich unter
die „intellektuellen” Unterzeichner auch ein Name wie
der von Elfriede Jelinek,
Nobelpreisträgerin aus Österreich mischte. Das veranlasst einen
auch darüber nachzudenken, wer heute überhaupt in Europa als
Intellektueller gilt. Der/diejenige, der/die aufgrund eines
Spartenzeugnisses für eine besondere Individualleistung meint,
Intellektuelle/r zu sein? Oder aber die, die uns von ihrer
intellektuellen Verantwortung für Heimat und Gemeinschaft, für
unser gemeinsames Europa durch tägliches Standhalten, bescheiden und
ohne Exhibit ionismus überzeugen...
Sicht lich haben „individuelle
Intellektuelle”, für die die eigene Erhebung und die ihrer fixen
Ideen über alles und über aller Leben
wichtiger ist, als jede menschliche Gemeinschaftsregel, nichts mit
europäischem Rechtsstaat zu tun. Zu welchem nicht nur sie allein,
sondern auch „Alltagsbürger” gehören, die ihr Mitspracherecht
an der Gestaltung des Schicksals ihrer Gemeinschaften und Heimaten
nicht nur durch gelegent liche Stimmabgaben, sondern auch durch ihr
stilles, doch vielsagendes Mitmachen verdienen. So zählen
normalerweise auch Elfriedejelineks im demokrat ischen Rechtsstaat um
nichts mehr, als ein st immberecht igter „Durchschnittsbürger”.
Nur ein Avantgarde-Wahn kann das Gegenteil wähnen. Solch krankhaften
Elitismus hat bisher nur der Anarchismus, Kommunismus und Faschismus
im 1920.
Jahrhundert hervorgebracht. Somit sind
die geist igen Quellgebiete des „Neuen
Kommunistischen Manifestes” von
Gulyás und seiner Freunde offenkundig.
Doch damit nicht genug! Sie bedienen
sich im Rahmen des demokratischen Rechtsstaates
seiner Grundbegriffe, die sich
anscheinend zu vielem eignen. U.a. dazu, dass
Politpsychopaten, die keine vom eigenen
Geschmack abweichenden Regimes dulden können, im Namen der Demokrat
ie zum Aufruhr gegen die gesetzliche Ordnung einer europäischen
Demokratie hetzen und sich zu diesem Zweck sogar öffentlich
organisieren. Für diesen Tatbestand hat der demokratische
Rechtsstaat entsprechende strafrechtliche Kategorien und er muss
diese auch anwenden. Dabei ist der Beweis sozialer
Unzurechnungsfähigkeit kein Entlastungsfaktor, wenn „Intellektuelle”
die Zweidrittelmehrheit der Wähler als potenziell faschistisch
betrachten und darstellen, die diesem „Regime” gegen ein anderes
auf demokratischem Wege zur Macht verholfen hatte.
Wir müssen die Tatsache als Warnsignal
für die geistige Atmosphäre der europäischen
Rechtsstaaten auffassen, dass sich
darin fünfzig „internationale Intellektuelle” gefunden
haben, die zu einem solchen
pathologischen Aufruf „ihre Namen (mit welcher Bedeutung
denn?) gegeben” haben. Gegen eine
demokratische Regierung in Europa mit einem so hohen Legit imat
ionsgrad und gegen die Wählermehrheit, die heute noch zu ihr steht.
Wo waren diese „Intellektuellen” im Jahre 2006, als die
linksliberale Gyurcsány-Diktatur in Ungarn den heiligen Gedenktag
der europäischen Demokratie, den 50. Jahrestag der ungarischen
Revolution 1956 mit Polizeiterror entheiligte? Als das Lügnerregime
auf den Budapester Straßen Studenten die Augen ausschießen, junge
Leute zu Krüppeln schlagen und friedlich demonstrierende Familien
mit Kleinkindern durch seine Schlägerkommandos attackieren ließ?!
Wo steckt der deutsche Rechtsstaat mit
seinen Gesetzen, als eine Gruppe deutscher
Staatsbürger öffentlich gegen einen
anderen europäischen Rechtsstaat hetzt, dessen Volk
genauso auf seine Würde und Selbstbest
immungsrecht besteht wie Deutsche, Franzosen oder alle anderen Völker
Europas?! Wo bleibt der österreichische Rechtsstaat und dessen
Bürger, als Aufrührer Wien zum strategischen Zentrum ihrer
Machenschaften gegen unser Land auserkoren haben, um den
Heilungsprozess im historischen Verhält nis der beiden Völker zu
stören?! Und wo steckt in solchen Fällen das sich vereinigende
Europa, das stillschweigend duldet, dass sich Aufrührer mit dem
Attribut „europäisch” schmücken?! Denen gegenüber, die auch in
dieser schweren Situat ion unserer Kulturen verantwortungsbewusst die
Wege zur europäischen Nachhaltigkeitsidee suchen, indem sie ihre
eigene Ident ität als Teil der europäischen Werte nicht aufgeben
wollen?!
Aus diesem Grund warnen wir die
wirklichen Intellektuellen vor den Gefahren seitens der
aktivistischen Zerstörer, die einem
nachhalt igen Ungarn ebenso drohen wie einem
nachhalt igen Europa der Kulturen.
Unser gemeinsames europäisches Friedensprojekt schwebt in höchster
Gefahr! Wir müssen offen für das Recht unserer Staaten und Völker,
unserer gemeinsamen europäischen Heimat zur friedlichen Gestaltung
unseres gesellschaftlichen Lebens einstehen. Wenn wir in der EU
psychopathologischen Zerstörern zulassen, dass sie das Theater auf
den Rang der Polit ik erheben und die Polit ik auf das Niveau ihres
Theaterideals herunterzerren, dann erlauben wir ihnen auch, dass sie
polit ische Denker und Kulturen in Europa gegeneinander ausspielen.
Wir bitten euch im Namen eines nachhalt
igen Europas: erhebt eure Stimmen gegen die
zerstörerischen Kräfte, die durch die
Untergrabung des demokratischen Rechtsstaates
Ungarn die europäische
Rechtsstaatlichkeit untergraben! Bieten wir endlich Einhalt den
Zerstörern, die hinter Schutzschildern
schöner Parolen gegen unsere Freiheit und Demokrat ie vorrücken!
Enthüllen wir gemeinsam die faschistoiden politischen Hasardeure,
die uns mit
Faschisierungsvisionen einzuschüchtern
suchen! Wir Ungarn haben seit der Wende schon
mehrere linksliberale
Regierungsperioden (darunter einmal auch eine Zweidrittelmehrheit)
mit Geduld ertragen und 2010 die
Gyurcsányschen Lügner nach demokrat ischen Regeln der
polit ischen Wechselwirtschaft auf dem
Wahlweg abgelöst. Die nicht die Geduld zur
demokratischen Wechselwirtschaft in der
Polit ik aufbringen und im schwächer werdenden
Europa zum Aufruhr hetzen, sind keine
Demokraten, sondern Anarchisten oder
Geisteskranke.
Wir glauben fest daran, dass unsere
demokratischen Rechtsstaaten die gesetzlichen Mittel und wir freie
Bürger der europäischen Rechtsstaaten die gesunden mentalen
Grundlagen haben, um den seelenkranken Zerstörern Einhalt zu
gebieten, solange es nicht zu spät ist. Die europäische
Rechtsstaatlichkeit, die gemeinsame Europa-Idee sind bedroht! Doch
nicht durch die, auf die die heutigen Nachfolger der Lügner mit dem
Finger zeigen und gegen die sie gern einen Aufruhr bolschewistischen
Typs heraufbeschwören würden. Dieses Gespenst ist nun schon einmal
durch Europa gegangen! Wir leiden heute noch unter den Folgen. Steht
ein für ein freies Ungarn! Damit wir alle frei von ideologischen
Schranken für ein demokratisches, nachhaltiges Europa einstehen
können!
In Vertretung einer Vielzahl von
Unterzeichnern: Philosophen und Publizisten, Musikern und
Wissenschaftlern, Theatermenschen und
Filmemachern, bildenden Künstlern, Dichtern,
Schriftstellern sowie
Greenpeace-Aktivisten, Internet- und SMS-Multiplikatoren, und sogar
von “einfachen“, doch nicht
unintellektuellen Arbeitern verschiedenster Berufe für unsere
gesellschaftliche Nachhaltigkeit, die
alle ihre Namen für diesen Protestaufruf geben, sollte
Theater der Zeit als Zeichen der
Entschuldig bereit sein, dies zu publizieren:
Prof. DDr. Győri-Nagy Sándor
Kulturökologe
Präsident Ökosoziales Forum Ungarn
Ungarn, am 4. April 2013, dem 68. Jahrestag der sowjet
ischen Besetzung unserer Heimat.
P.S.:
Wir bitten um Weiterleitung dieses Protestaufrufes in Ihrer
Heimat an demokratisch denkende Menschen und erwarten weitere Unterzeichner/Innen unter
Angabe von Wohnort und Beruf unter den E-Mail-Adressen: moef@t-online.hu bzw. gynagys@t-online.hu
.
Wir geben unsere Zustimmung zur Publikation dieses
Protestaufrufes in unveränderter Form
in Medien jeder Art in ganz Europa.